Wir beleuchten die verschiedenen Facetten von Menschenhandel und Ausbeutung

Menschenhandel – ein globales Problem

Menschenhandel hat viele Gesichter aber immer das Ziel, Menschen – ihre Arbeitskraft, ihre Körper und ihre Sexualität – auszubeuten. Besonders Menschen, auf die niemand achtet, die ausgeschlossen oder benachteiligt leben, sind gefährdet, von Menschenhändler*innen ausgenutzt zu werden: Frauen, Kinder, Menschen auf der Flucht, ethnische Minderheiten…
Laut Schätzungen werden weltweit 50 Millionen Menschen ausgebeutet, aber wie viele Menschen genau von Menschenhandel betroffen sind, lässt sich nicht genau sagen. Das Dunkelfeld ist groß, auch weil die Mittel, die Menschenhändler einsetzen, häufig nicht sichtbar sind.

lightup bringt Licht ins Dunkel und klärt über Menschenhandel auf. Nur wenn wir wissen, worauf wir achten müssen, können wir uns und einander schützen.

ein paar zahlen und fakten zum menschenhandel

Laut dem Global Report on Trafficking in Persons 2022 der UNODC werden am häufigsten die Arbeitskraft (Arbeitsausbeutung) und die Sexualität von Menschen ausgebeutet (Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung/Zwangsprostitution).

Seit 2020 wurden 38 % der weltweit entdeckten Betroffenen von Menschenhandel sexuell ausgebeutet – 9 von 10 Betroffenen waren dabei Frauen oder Mädchen (UNODC 2022).

ein paar zahlen und fakten zum menschenhandel

Laut dem Global Report on Trafficking in Persons 2022 der UNODC werden am häufigsten die Arbeitskraft (Arbeitsausbeutung) und die Sexualität von Menschen ausgebeutet (Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung/Zwangsprostitution).

Seit 2020 wurden 38 % der weltweit entdeckten Betroffenen von Menschenhandel sexuell ausgebeutet – 9 von 10 Betroffenen waren dabei Frauen oder Mädchen (UNODC 2022).


Loverboy-Methode

Ein Loverboy ist ein Mann, der jungen, meist minderjährigen Frauen eine Liebesbeziehung vortäuscht. Er setzt psychische Gewalt ein, isoliert sie von ihrem Umfeld und macht sie emotional von sich abhängig – um sie schließlich in der Prostitution auszubeuten. Die Täter nehmen dabei vermehrt Kontakt über das Internet auf (z. B. Dating-Portale, soziale Medien), wodurch es ihnen leichter fällt, eine Fassade von sich aufzubauen (GFMK 2020).

Vielen denken, mir oder in meinem Umfeld kann das doch nicht passieren, doch die Betroffenen kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten.

Damit Jugendliche sich besser schützen können und geschützt werden können, klären wir über die Loverboy-Methode auf – zum Beispiel in unseren Workshops und auf Social Media.

Ein paar Zahlen und Fakten zur Loverboy-Methode

Laut der offiziellen Statistik des Bundeskriminalamts wurden im Jahr 2022 91 der 476 erfassten Betroffenen von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung über die Loverboy-Methode angeworben. Allerdings gehen BKA und Expert*innen davon aus, dass viel mehr Menschen in Deutschland von Loverboys ausgebeutet werden.

Um die Betroffenen zu manipulieren und an sich zu binden (Trauma-Bindung), wenden Loverboys besonders psychische Gewalt an, etwa gaslighting, Drohungen, Liebesentzug. Für Betroffene ist es meist unheimlich schwierig, sich wieder daraus zu befreien, sie merken nicht, was mit ihnen passiert und schämen sich – zu Anzeigen kommt es deshalb nur selten.

Ein paar Zahlen und Fakten zur Loverboy-Methode

Laut der offiziellen Statistik des Bundeskriminalamts wurden im Jahr 2022 91 der 476 erfassten Betroffenen von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung über die Loverboy-Methode angeworben. Allerdings gehen BKA und Expert*innen davon aus, dass viel mehr Menschen in Deutschland von Loverboys ausgebeutet werden.

Um die Betroffenen zu manipulieren und an sich zu binden (Trauma-Bindung), wenden Loverboys besonders psychische Gewalt an, etwa gaslighting, Drohungen, Liebesentzug. Für Betroffene ist es meist unheimlich schwierig, sich wieder daraus zu befreien, sie merken nicht, was mit ihnen passiert und schämen sich – zu Anzeigen kommt es deshalb nur selten.

Über die Loverboy-Methode informieren wir ausführlich auf einer eigenen Seite

zur webseite

(Armuts-/Elends-)Prostitution

Prostitution ist in Deutschland ein kontroverses, sensibles und zugleich tabuisiertes Thema. Wann immer es um Prostitution geht, stellt sich auch die Frage danach, wie freiwillig Menschen sich prostituieren. Die Erfahrungen, die in der Prostitution tätige Menschen und Sexarbeiterinnen machen, sind dabei sehr verschieden. Während es Menschen gibt, die als selbstbestimmte Sexarbeiterinnen tätig sind und Alternativen hätten, sind es sehr häufig Lebensumstände und Notlagen, die Menschen in die Prostitution drängen.

Diese Gruppe, die nicht von einer anderen Person direkt in die Prostitution gezwungen wird (Menschenhandel), aber sich auch nicht frei dazu entschieden hat, wird in der Diskussion um Prostitution häufig vernachlässigt.
Deshalb beleuchtet lightup die komplexe Lebensrealität besonders jener Menschen, die sich aus einem Mangel an Alternativen heraus unter besonders prekären Umständen prostituieren.

Die Frage nach Freiwilligkeit ist zugleich eine ausschlaggebende in der gesellschaftlichen Debatte um Prostitution und besonders den politischen Umgang damit. Wir möchten zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, indem wir Mythen und Vorurteile aufbrechen, die Realität von Menschen beleuchten, die sich unter prekären Umständen prostituieren und ehrlich Vor- und Nachteile bestehender und möglicher Gesetzgebungsmodelle aufzeigen.

Ein paar Zahlen und Fakten zu (Armuts-/Elends-)Prostitution

Aufgrund von Perspektivlosigkeit im Heimatland und wirtschaftlichen Zwängen kamen insbesondere seit den EU-Osterweiterungen 2004 und 2007 vermehrt junge Frauen aus südosteuropäischen Ländern, vor allem Bulgarien und Rumänien, nach Deutschland, um hier der Prostitution nachzugehen. Der Armut folgt die Armutsprostitution – sie haben sich diese Tätigkeit meist nicht gezielt ausgesucht, sondern sind aufgrund von fehlenden Optionen hineingeraten (Angelina/Schreiter 2018).

Eine vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Studie betont, dass sich viele in der Prostitution tätige Menschen in einer schwierigen sozialen Situation und psychischen Verfassung befinden und es daher fraglich ist, ob sie sich wirklich frei für oder gegen diese Tätigkeit entscheiden konnten (BMFSFJ 2007).

Ein paar Zahlen und Fakten zu (Armuts-/Elends-)Prostitution

Aufgrund von Perspektivlosigkeit im Heimatland und wirtschaftlichen Zwängen kamen insbesondere seit den EU-Osterweiterungen 2004 und 2007 vermehrt junge Frauen aus südosteuropäischen Ländern, vor allem Bulgarien und Rumänien, nach Deutschland, um hier der Prostitution nachzugehen. Der Armut folgt die Armutsprostitution – sie haben sich diese Tätigkeit meist nicht gezielt ausgesucht, sondern sind aufgrund von fehlenden Optionen hineingeraten (Angelina/Schreiter 2018).

Eine vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Studie betont, dass sich viele in der Prostitution tätige Menschen in einer schwierigen sozialen Situation und psychischen Verfassung befinden und es daher fraglich ist, ob sie sich wirklich frei für oder gegen diese Tätigkeit entscheiden konnten (BMFSFJ 2007).


Weltweite Arbeitsausbeutung

Menschenhandel findet überall statt – das ist nicht nur geographisch gemeint, sondern auch in Bezug auf Branchen. Nicht nur in der Prostitution werden Menschen ausgebeutet. Gegenstände, die wir jeden Tag benutzen – Kaffee, Klamotten, Computer und Handys – wurden hergestellt, indem die Arbeitskraft von Menschen entlang der Lieferkette ausgebeutet wurde.

Menschenhandel und Ausbeutung geht uns also alle etwas an. Deshalb ist es extrem wichtig, dass wir darüber Bescheid wissen und aktiv werden!

Ein paar Zahlen und Fakten zu Arbeitsausbeutung

2020 waren laut UNODC weltweit rund 38 % aller Opfer von Menschenhandel von Zwangsarbeit betroffen. Am 24. April 2013, als das Rana Plaza Gebäude in Bangladesch einbrach und 1138 Menschen starben, wurden die prekären Bedingungen von vielen Textilarbeiterinnen vermehrt öffentlich bekannt und politisch diskutiert. Denn in dieser Fabrik wurde auch für verschiedene weltweit bekannte Modelabels produziert (Fashion Revolution o.J.). Laut einer Studie der Ethical Trading Initiative halten 71 % der befragten Textilunternehmen Arbeitsausbeutung innerhalb ihrer Fabrik für möglich (Ethical Trading Initiative 2015). Krisen und Katastrophen (z. B. durch den Klimawandel, die Pandemie, Kriege) tragen auch dazu bei, dass Menschen keine andere Wahl haben, als auf Angebote von Menschenhändlerinnen einzugehen (UNODC 2022).

Ein paar Zahlen und Fakten zu Arbeitsausbeutung

2020 waren laut UNODC weltweit rund 38 % aller Opfer von Menschenhandel von Zwangsarbeit betroffen. Am 24. April 2013, als das Rana Plaza Gebäude in Bangladesch einbrach und 1138 Menschen starben, wurden die prekären Bedingungen von vielen Textilarbeiterinnen vermehrt öffentlich bekannt und politisch diskutiert. Denn in dieser Fabrik wurde auch für verschiedene weltweit bekannte Modelabels produziert (Fashion Revolution o.J.). Laut einer Studie der Ethical Trading Initiative halten 71 % der befragten Textilunternehmen Arbeitsausbeutung innerhalb ihrer Fabrik für möglich (Ethical Trading Initiative 2015). Krisen und Katastrophen (z. B. durch den Klimawandel, die Pandemie, Kriege) tragen auch dazu bei, dass Menschen keine andere Wahl haben, als auf Angebote von Menschenhändlerinnen einzugehen (UNODC 2022).